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St. Marien Höxter

St. Marien Höxter

Die evangelische Kirche St. Marien aus dem Jahr 1283 ist der früheste gotische Bau in Westfalen. Von der Innenausstattung aus der Zeit der Franziskaner-Minoriten ist lediglich das Sakramentshäuschen oder Tabernakel in Form eines eingebauten, reich mit Maßwerk und Krabben verzierten Wandschreines aus weichem Glaukonit erhalten (Anfang des 14. Jahrhunderts).

Da neben der Armut die Demut zu ihren Prinzipien gehörte, nannten sich die Franziskanerminoriten die Minderen Brüder – minores fratres. Auf Initiative des Corveyer Abtes Hermann von Holte ließen sich Angehörige des Bettelordens 1248 in Höxter nieder. Ihr Wirken endete mit dem Einzug der Reformation (1533), 1573 verließen sie vorläufig die Stadt. Die Kirche von 1283 übernahmen nun die Protestanten, die Klostergebäude wurden abgerissen. 1628 für kurze Zeit zurückgekehrt, errichteten die Franziskaner in Fachwerkbauweise eine neue Klausur, die Kirche gelangte 1674 wieder in ihren Besitz.

Das Schicksal der mehrmals aus Höxter vertriebenen Minoriten spiegelt die konfessionellen Wirren der Zeit. 1804 wurde das Kloster endgültig aufgelöst. Kirche und ehemalige Klausurgebäude sind heute Eigentum der evangelischen Gemeinde.