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Heimatverein Nieheim-Oeynhausen e.V.

Telegrafenstation Oeynhausen

Die Telegrafenstation Oeynhausen ist die Station Nr. 32 der optischen Telegrafenlinie Berlin – Koblenz, die in den Jahren 1833 bis 1849 Berlin mit den preußischen Rheinlanden nachrichtentechnisch verband.

Charakteristisches Merkmal einer Telegrafenstation war der hohe Mast mit drei weithin sichtbaren Doppelarmen. Mithilfe dieser sog. Indikatoren konnten rein rechnerisch 4096 verschiedene Zeichen dargestellt werden.

Bei „vorzüglicher“ Luft wurden 1,5 bis 2 Zeichen pro Minute an die nächste Station, die zwischen 7,5 und 15 km entfernt und zumeist auf Bergen lag, übermittelt; bei Nebel oder Regen musste der Betrieb jedoch eingestellt werden. Eine Depesche von 30 Worten gelangte in 1,5 Stunden von Berlin nach Koblenz, eine nachrichtentechnische Meisterleistung, wenn man bedenkt, wie lange ein reitender Bote für diese Strecke benötigte.

Nach nur 15 Jahren wurde der Betrieb der optischen Telegrafie eingestellt, weil die elektromagnetische Telegrafie erfunden war. Die Telegrafenhäuser wurden verkauft oder abgerissen.

Das wieder aufgebaute „Telegraphenetablissement“ Nr. 32 zeigt u. a. das Stationszimmer der preußischen Telegrafisten mit dem Stellapparat für die Indikatoren und die mit dem Preußenmuseum in Minden rekonstruierten historischen Uniformen. Ebenfalls sind dort Tafeln zur Geschichte Preußens in Westfalen und eine Vitrine zur opt. Telegrafie in Frankreich zu sehen. 

Von April bis September ist die Station an jedem letzten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr geöffnet und kann besichtigt werden.
Weitere Termine und Führungen sind nach Vereinbarung möglich. Eintritt wird nicht erhoben.

Den Flyer der Telegrafenstation Oeynhausen finden Sie hier.