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"Schichtungen" - Varda Getzow

Ausstellung im Forum Jacob Pins

Varda Getzow: Der Fluß, Karlskaserne Ludwigsbug 2014_© Heike Grüß_Kultur Kreis Höxter
26.05.2019
10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Westerbachstraße 35-37
37671 Höxter
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Telefon: 05271 / 6947441
forum@jacob-pins.de
www.jacob-pins.de
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Höxter

Geboren 1953 in Jaffa, lebt und arbeitet Varda Getzow heute in Berlin und Tel Aviv. Ihre familiären Wurzeln reichen jedoch auch nach Cochem an der Mosel. Der letzte Kantor und Lehrer der dortigen jüdischen Gemeinde, Paul (Pinkas) Goetzoff, war der Großvater der Künstlerin.Die Verarbeitung ihrer eigenen Familiengeschichte und des Holocausts bilden Fixpunkte in der Arbeit der Künstlerin, zu denen sie immer wieder zurückkehrt.

Ihre Ausdruckformen sind dabei verschiedenartig. In großformatigen Aquarellen schafft sie menschliche Köpfe und Vasen von fließender Konsistenz, in verschiedenen farbigen Schattierungen, unter stetiger Verzerrung der Grundform.
Eine besondere Ausdrucksform hat die Künstlerin in raumgreifenden Installationen gefunden. Über Konstruktionen aus Stühlen, Krankenbetten oder anderen Möbelstücken drapiert sie textile Materialien zu Wasserfällen, Gebirgen, oder Inseln im Raum. Ihre Installationen aus verschieden farbigen Nylonstrümpfen erinnern daher nur vordergründig an Flusslandschaften und Gebirge. Es drängt sich vielmehr die Erinnerung an die erschreckenden Kleiderberge ins Gedächtnis, die nach den Morden in den NS-Vernichtungslagern als materielle Zeugen des Grauens übrig blieben.

Gerade Varda Getzows künstlerische Auseinandersetzung mit der Shoah schlägt eine Brücke sowohl zur thematischen Ausrichtung des Forums, als auch zur Künstlerpersönlichkeit Jacob Pins. Dem Forum bietet diese einzigartige Zusammenarbeit die Möglichkeit, das künstlerische Schaffen einer Angehörigen der sogenannten zweiten Shoah-Generation – also derjenigen, die bereits in Israel geboren wurden – in den Fokus zu rücken. Varda Getzows Intention besteht stets darin, mit Ihrer Kunst Fragen zu provozieren: Fragen an die Kunst, die Gesellschaft und vor allem an sich selbst. Die Räumlichkeiten und die thematische Ausrichtung des Forums Jacob Pins bieten das ideale Umfeld für derartige Fragestellungen.

Werke der Künstlerin gehören u. a. zum Bestand der Museen Preußischer Kulturbesitz, der Staatsgalerie Stuttgart, des British Museum, London und des Israel Museum, Jerusalem.

Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Mai im Forum Jacob Pins zu sehen.